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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 209

1902 - Karlsruhe : Lang
— 209 — Peter in 36 Regierungsjahren ans Rnßland gemacht. Aber da er und seine nächsten Nachfolger bei dem russischen Adel und Volke mehr Widerstand als Hilse fanden und deswegen immer Ausländer, besonders Deutsche und Franzosen, herbeirufen und ihnen die höchsten Stellen übertragen mußten, gelang es nie vollständig, aus dein halbbarbarischen Volke ein zivilisiertes zu machen. Das russische Reich wuchs allmählich zu einem riesigen Umfang an; aber es fehlte fortwährend an der inneren Ruhe, ohne die ein gesunder Fortschritt der Bevölkerung zur höheren '-Bildung unmöglich ist. Ein so ausgedehntes Reick) und eine so wenig gebildete Bevölkerung können nur durch unbeschränkte Gewalt eines Alleinherrschers zusammengehalten werden. Bis (tutjme neueste Zeit war das russische Reich der Schauplatz von Ausständen und Verschwörungen, und von Peters des Großen Nachfolgern endeten vier*) ihr Leben durch Meuchelmord. X. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Im Jahre 1497 entdeckte Sebastian Cabot mit Schiffen, die der König von England hatte ausrüsten lassen, die Ostküste von Nordamerika. Ungefähr- hundert ^ahre später nahm der britische Admiral Walter Raleigh den ganzen Küstenstrich für die Krone Englands in Besitz und nannte ihn Virginien. Von nun an wanderten von Zeit zu Zeit größere Gesellschaften von Ackersleuten, Hirten, Handwerkern aus England und Irland hinüber und gründeten Niederlassungen, denen von den englischen Königen die nämlichen Rechte erteilt wurden, welche die eng. lischen Untertanen besaßen. Die gedrückte Lage der unteren Volksklassen im 18. Jahrhundert, der Mangel an persönlicher Freiheit, die Steuerlast und Lebensuot bewirkten, daß aus allen Ländern Westeuropas, besonders auch aus Deutschland, unzählige fvtnnilien daraus bedacht waren, in Amerika eine neue Heimat )u suchen. Die englische Regierung bemühte sich, die Auswanderer in ihre nordamerikanischen Kolonien zu ziehen, und erteilte darum diesen große Freiheiten, insbesondere das Recht, sich ihre Verfassung und Gesetze selbst zu geben, eo wurde für die Europäer Nordamerika das Land der bürgerlichen und religiösen Freiheit. Mit dem Anwachsen der Bevölkerung nahmen der Ackerbau und der Handel und dadurch der Wohlstand der Kolonien einen außerordentlichen Aufschwung, so daß sie der englischen Staatskasse an Steuern 30 Millionen Mark bezahlen konnten. Die *) Iwan Iv. entthront 1741, ermordet 1764; Peter Iii. 1762; Paul I. 1801 durch Verschwörungen der Hofleute; Aterander Ii. 1881 durch eine revolutionäre Mörderbande. Berger-Stehle, Erzählungen aus der Weltgeschichte. 14

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 210

1902 - Karlsruhe : Lang
— 210 — Steuerzahlung gab den Anlaß zur Empörung der Kolonien gegen ihr Mutterland. Die Amerikaner weigerten sich nicht, die Steuern zu bezahlen; aber sie hielten es für Unrecht, daß diese Steuern ihnen vom englischen Parlamente auferlegt wurden, obgleich ihnen die Rechte der englischen Untertanen, also auch das Steuerbewilligungsrecht, zugesichert waren. Im Jahre 1766 belegte das Parlament den Tee mit einer Steuer; darüber wurden die Amerikaner so erbittert, daß im Jahre 1773 zu Boston junge Leute, als Indianer verkleidet, drei Schiffsladungen Tee, 342 Kisten, ins Meer warfen. Infolgedessen beschloß das englische Parlament kriegerische Maßregeln gegen die Amerikaner. Ta erklärten sich im Juli 1776 die englischen Kolonien für einen unabhängigen Freistaat und rüsteten sich, ihre Freiheit mit den Massen in der Hand zu verteidigen. Eine Versammlung (Kongreß) von Abgeordneten der einzelnen Provinzen, die in Philadelphia ihren Sitz hatte, leitete die Regierungsgeschäfte. Den Oberbefehl erhielt Georg Washington. Er kämpfte siegreich gegen die Engländer, obgleich er ihren wohlgeschulten Soldaten nur ungeübte Leute entgegenstellen konnte. Nachdem (1777) bei Sara-toga ein britisches Heer von 6000 Mann gezwungen worden war, die Waffen zu strecken, bot die englische Regierung unter vorteilhaften Bedingungen Frieden an. Allein die Kolonisten wollten ihre eben gewonnene Unabhängigkeit ganz und voll behaupten und setzten darum den Kampf fort. Der Kongreß schickte Benjamin Franklin*), einen weisen und patriotisch gesinnten Mann, als Gesandten an den König Ludwig Xvi. von Frankreich, um ihn für ein Bündnis gegen die Engländer zu gewinnen. Der Bund wurde im Jahre 1778 geschlossen, und, von Frankreich, Spanien und Holland unterstützt, kämpften nun die Ame- *) Benjamin Franklin, der Sohn eines Seifensieders, wurde zu Boston 1706 geboren. Im Knabenalter schon zeigte er einen außerordentlichen Eifer, seinen Geist zu bilden, und hätte sich gerne dem «Ltudium der Gottesgelehrtheit gewidmet. Allein die Armut der Eltern ließ dies nicht zu, und er mußte seinem Vater helfen beim Seifensieden und Lichterziehen. In seinem 12. Jahre lernte er die Buchdruckerei; jeden von Arbeit freien Augenblick benützte er dazu, durch Lesen guter Bücher seine Kenntnisse zu vermehren. Kaum 20 Jahre alt, gründete er in Philadelphia eine Druckerei, mit der er einen Papierhandel verband, und gab eine vielgelesene Zeituug und selbstverfaßte Schriften heraus, durch die er feine Mitbürger belehrte und zur Sparsamkeit, Arbeitsamkeit und allen bürgerlichen Tugenden ermahnte. Hierdurch gelangte er zu Wohlstand und Ansehen. Die englische Regierung übertrug ihm das sehr einträgliche Amt eines Generalpostmeisters der Kolonien. Als die Revolution ausbrach, legte er dies Amt nieder, um sich ausschließlich den öffentlichen Angelegenheiten widmen zu können. Hierdurch wurde er nicht abgehalten, seine gelehrten Bestrebungen und Forschungen fortzusetzen, denen man u. a. die Erfindung des Blitzableiters verdankt. Hoch betagt und bis an sein Ende für das Wohl seines Vaterlandes und seiner Mitbürger tätig, starb er 1790.

3. Die politische Geographie - S. 103

1857 - Emmerich : Romen
103 die ganze tropische Ostküste und haben hier einige Ansiedelungen; aber es werden fast nur Verbrecher hingeschickt. Die Hptst. Mo- zambique auf einer kleinen Insel gl. N., der Sitz des portngies. Gouverneurs, zählt unter ihren 7000 E. kaum 100 (nach A. nur 30) Europäer. 4. Zanguebar steht jetzt unter der Herrschaft des Imam von Maskat. 5. Ajan (Adschan), von Arabern und Galla's schwach be- völkert. 6. S o m a l, vom C. Guardafui bis zur Str. Babelmandeb, vom Handelsvolk der Somali bewohnt. Iv. Das innere Hoch-Afrika ist noch wenig bekannt. Von den E., die, nach der Uebereinstimmung der Sprachen zu urthei- len, Einem großen Stamme angehören und fast ausschließlich heid- nisch sind, nennen wir: südlich die Bedjuanen (friedlich; Ackerbau, Viehzucht und selbst Bearbeitung von Metall und Elfenbein), die Kaffern, die Galla's im N.o. und die Schagga's im W. Iv. Amerikanische Staaten. §. 44. Das russische Amerika. N.-Amerika, westl. von 237° O. nebst einem schmalen, bis 55° S. reichenden Küstenstriche, gehört den Russen, etwa 20000 Q.-M. mit 60000 E. (Tschuktschen, Eskimos, Russen, letztere nur V« der Bevölkerung). Aliaska, die nordamerikan. Seealpen; die Aleuten. -r- Pelzthiere, Fischfang. — Städte enthält dieser große Länderraum nicht; bloß einige Niederlassungen, die des Pelzhandels wegen von einer Handelsgesellschaft, der russisch-amerikanischen Compagnie, ge- gründet worden. §. 45. Das britische Amerika. Die Südgränze auf dem Continente geht von der Westküste Amerikas, etwa 49° N. folgend, ostwärts bis zur Lorenzo-Seenkette,' folgt dann diesem Stromshstem und läuft vom untern St. Lorenz zur Fundy-Bai. Alles, was von Amerika im N. dieser Linie liegt (außer Russisch-Amerika und Grönland) nehmen die Briten in An- spruch, über 140000 Q.-M. mit vielleicht 3 Mill. E. Die Strecken im W. und S.w. der Hudsonsbai (kanadische Seenkette, zwei Meergebiete) haben ein sehr unbeständiges Klima, viele Pelzthiere; sie sind von Indianern (amerikanischer Race) und Eskimos (mongol. Race) sehr schwach bevölkert. — Labrador, nebelig und sehr kalt, enthält gegen 12000 Eskömos und in einigen Missionsplätzen der Brüdergemeinde etwa 1000 Weiße (Fischfang, Pelzhandel).

4. Die politische Geographie - S. 105

1857 - Emmerich : Romen
105 Nach allen übrigen Seiten sind die vereinigten Staaten vom Meere und dem britischen Amerika begränzt. Die Alleghanhs, das Felsen- gebirge, das Ozarkgebirge und die nordamerikanischen Seealpen. Drei Hauptgebiete: das der atlantischen Küstenströme, das Missisippi- Gebiet und das Gebiet des Columbia. Das Klima sehr veränder- lich, der Boden großenteils außerordentlich fruchtbar. Unermeßliche Waldungen. Savannen und Sümpfe; in den cultivirtern Gegenden Getreide, Mais, Reis, Obst, Tabak, Hanf, Hopfen, Kartoffeln, Ge- müse, Baumwolle, Zucker, Indigo, Gold, Quecksilber, Eisen, Kupfer, Salz, unerschöpfliche Steinkohlenlager. Ans mehr als 120000 Q.-M. leben gegen 25 Milk. E., nur zu einem geringen Theile ('/» Mill.) Ureinwohner; die meisten sind europäischer Abstammung, und zwar englischer; dane- den aber viele Deutsche (4 Mill.), Jreländer, Franzosen, Spanier u. s. w.; außerdem freie Neger, Negersklaven (3 Mill.) und mannigfache Mischlinge. Die englische Sprache ist die herrschende, auch die deutsche ist ziemlich verbreitet. Allgemeine Religionsfrei- heit; über 60 Confessiouen; die Mehrzahl der Gebildeten bekennt sich zur anglikan. und presbyterian. Kirche. Der Unterricht hat eine zu einseitig praktische Richtung. Nahrnngsquellen: Außerordentlich blühender Handel (im Innern durch Seen, Flüsse, Kanäle, Band- straßen, Eisenbahnen, Dampfboote begünstigt; der Seehandel erstreckt sich über alle Welttheile), Acker-, Wein- und Plantageubau, Vieh- zucht, Industrie, Fischerei. — Verfassung: repräsentativer Freistaat. Jeder einzelne Staat regiert sich nach eigenen Gesetzen, und zwar demokratisch. Das gemeinsame Band bildet der General-Kongreß (Senat und Repräsentanten) mit einem Präsidenten, der die vollzie- hende Gewalt hat, und einem Vice-Präsidenten (beide ans 4 Jahre gewählt). Einteilung in 1 District, 31 Staaten und 7 Territorien, welche letztere in die Reihe der Staaten treten, wenn die Anzahl ihrer über 25 Jahre alten Bürger 60000 erreicht hat, und bis dahin Abgeord- nete ohne Stimmrecht zur Volksrepräsentation stellen. I. District Columbia, zwischen Virginien und Mary- land, unter der unmittelbaren Regierung des Kongresses stehend, mit der Haupt - und Bundeöst. Washington, 40000 E., Sitz des Kongresses, Resid. des Präsidenten. Ii. Die Staaten: 1. Maine, der nordöstlichste Staat, nur im Innern frucht- bar, an den Küsten steinig. — Portland, 26000 E. 2. New-Hampshire, der nächstsüdl. Küstenstaat, gebir- gig, waldig, in den Thälern fruchtbar. 3. Vermont, westl. von 2., durch den Counectitut getrennt. 4. Massachusetts, südl. von 2 und 3, bergig, sehr gut angebaut, gewerbfleißig, der gebildetste Staat der Union, mit der größten Volksdichtigkeit. — B o st o n, an der Küste, 150000 E.,

5. Die politische Geographie - S. 108

1857 - Emmerich : Romen
108 sippi-Nebenfl.) und Texas, mit vielen, theils ansässigen, theils noma- disirenden Jndianerstämmen (Osagen, Tscherokesen, Krihks). 4. N e u - M e x i k o, im W. von Texas, zu beiden Seiten der Sierra Madra, im W. derselben noch wenig bekannt, im O. von Indianern und Abkömmlingen von Spaniern bewohnt. 5. Utah (spr. Jutäh), nördlich vom vorigen, zwischen dem Felsengebirge und dem großen Ocean, großentheils Wüste. Der obere Colorado; der Salzsee, an dessen Südseite die Mormonen die Stadt Neu-Jerusalem (Gr^at-Salt-Lake-City), 15000 E. gegründet haben, Hptst. eines demokratisch-theokratischen Staates. 6. Oregon, im N. des vorigen und Californiens, das Ore- gongebiet umfassend, mit dem Fort Astori a, an der Oregon-Mdg. 7. Washington, im äußersten N.w. noch wenig bebaut, wasserreich (Jndianerstämme). Seit 1854 besitzen die vereinigten Staaten die Gallapagos- Inseln (s. top. Geogr. S. 24), die sie von Ecuador angekauft haben. §. 47. Mexiko; Vukatan. Die Südgränze geht vom Golf von Tehuantepec (160 N.) zur Ostküste von Uukatan (18" N.). — Die Hochfläche von Anahuac hat kontinentales Klima; die untersten Küstenterrassen haben den üppigsten Pflanzenwuchs, aber sehr ungesunde Luft; in den Stufen- ländern auf dem Abhang der Gebirge herrscht ein ewiger Frühling und gesundes Klima. Große Mannigfaltigkeit der Pflanzen- und Thierwelt; bedeutende Metallschätze. Unkatan ist trocken, heiß, gesund, nicht sehr fruchtbar, Californien vulkanisch, dürr, steinicht, gegen N. hin wasserreicher und fruchtbar. Im Allgemeinen ist Mexiko ein von der Natur hochbegünstigtes Land. Mexiko, ehedem das Vice-Königreich Neu-Spanien, bildete nach Erlangung der Unabhängigkeit zuerst einen Förderativstaat, ein- getheilt in einen Bundesdistrict, Staaten und Territorien (wie die nordamerik. Union). Seit 1834 ist es aber ein einziger Freistaat, der (mit Einschluß Aukatans) aus 20 Departamientos besteht. Nach- dem Mexiko im N.'ansehnliche Strecken an die nordamerikan. Union abgetreten hat, enthält es noch auf etwa 30000 Q.-M. gegen 8 Mill. E., von denen über die Hälfte Abkömmlinge von Ureinwohnern, 14 pct. Weiße (Kreolen, Abkömmlinge von Spaniern), die klebrigen Mischlinge, Neger und Fremde sind. Die spanische Sprache ist die herrschende; viele Jndianerstämme sprechen noch Dialekte ihrer alten (aztekischen) Sprache. Die kathol. Religion herrscht ausschließlich; ein Theil der Indianer ist noch heidnisch. Der Sklavenhandel seit 1825 abgeschafft. Nahrungsquellen: Landbau (bei den Ureinw. mit Ausnahme einiger nördlichen, nomadisirenden Stämme), Plantagen- wirthschaft (bei den Kreolen), Bergbau (früher bedeutend), einiger Fabrikfleiß (Tabak, Baumwolle, Wolle, Seide), Handel, fast nur in der Ausfuhr edler Metalle und einiger andern Produkte (Cochenille, Vanille, Indigo, Campeche- und Mahagonhholz, Zucker) bestehend.

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 244

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
244 Neue Geschichte. niederließen. Endlich der Quäker W. Penn, der 1681 von Karl Ii. Pen n sylvan ien zum Eigenthum erhielt, die Stadt Philadelphia erbaute und es auf ein brüderliches Beisammenwohnen der Kolonisten aller Glanbens-richtungen, auch auf (Schonung der Rothhäute anlegte. Von 1607—1732 bildeten sich 13 solcher Provinzen. Der Gewinn, den der Pelzhandel den Engländern eintrug, lockte auch Holländer, Schweden und Franzosen herbei; die letzteren siedelten sich zahlreich in Neuscho11land und Canada, jenseits des Lorenz, an. Bald aber gab es Reibungen und zuletzt ernsthafte Kriege. Der Friede vou 1763 sicherte den Engländern alle diese Länder bis Florida zu. Bereits hatten jetzt die Kolouieeu in allen Zweigen der Kultur rasche Fortschritte gemacht: und der Handel mit Fischen, Leder, Pelzen, Holz- und Eisenwaaren war sehr lebhaft und einträglich geworden. Bis daher hatte England große Summen aus diese Kolouieeu verwendet; und durch den letzten Krieg war seine Nationalschuld um viele Millionen gewachsen. Zu ihrer Tilgung wollte nun das englische Parlament die Kolonieen mit Steuern belegen, indem es das Recht der Besteurung gegen sie behauptete. Die Amerikaner wollten aber dieses Recht nicht anerkennen, weil sie im Parlamente nicht vertreten waren; und alles gerieth in Bewegung, als 1765 die Stempelakte erschien, nach welcher zu allen Urkunden Stempelpapiere gebraucht werden sollte. Später legte man statt der Stempelakte auf gewisse Artikel, wie Thee, Glas, Papier rc. eine Auflage; und als es nicht gehen wollte, ließ England nur deu Theezoll stehen. Aber der Widerwille der Amerikaner gegen jede Art von Besteurung war so groß, daß sie lieber ohne Thee sich behalfen, und so der englische Thee bis auf 17 Mill. Pfund sich aufspeicherte. Zugleich gab es täglich Reibungen zwischen den Amerikanern und englischen Soldaten. Endlich (1773) wnrde zu Boston von verkappten Leuten ein englisches Theeschiff erstiegen, 342 Kisten aufgebrochen und unter dem Zujauchzen des Volkes

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 245

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii Die Zeiten der Politik. 245 18,000 Pfund in die See geschüttet. Dieser Theesturm führte einen völligen Bruch herbei. Die Engländer brauchten Gewalt gegen Boston: die Amerikaner traten zu einem Congreß in Philadelphia zusammen; und beilexington unweit Boston (1775) floß das erste Bürgerblut. Vier Jahre lang kämpften die Amerikaner ohne Bundesgenossen; und es war ein schwerer Kampf für sie, da es ihnen an Geld und Kriegsvorräten, und vor allem an geübten Soldaten gebrach. Indessen stand es schon um der ungeheuren Entfernung willen so, daß der alte, kranke Pitt, der, ans seine Krücke gestützt, im Parlamente erschien, ausrufen konnte: „Mylords, so wenig ich mir anmaßen wollte, Sie mit dieser Krücke vor mir her zu treiben, so unmöglich ist es für uns, Amerika zu erobern." Dazn hatten die Amerikaner an zwei wackern Männern eine große Stütze. Der eine war Benj. Franklin, der Sohn eines Seifensieders, der vom armen Buchdrucker an, als welcher er selbst auf dem Schubkarren das nöthige Papier über die Straße führte, zu den höchsten Aemtern gelangte. Seine nüchternen und populären Flugschriften erwarben ihm ein solches Zutrauen, daß ihn Jedermann zu Rathe zog, er auch als Abgeordneter nach England geschickt wurde. Als er im schlechten Rocke, eine Stutzperücke auf dem Kopfe und einen Stock von Apfelholz hi der Hand, in's Parlament eintrat, lächelte man über den amerikanischen Spießbürger. Aber schnell verwandelte sich der Spott in Bewunderung, als er zu sprechen anfieng und die Rechte seines Vaterlandes mit der ruhigsten Klarheit auseinandersetzte. In Paris speiste er als Abgeordneter öfters mit dem Könige. Er ist der Erfinder der Blitzableiter; und deutsche und holländische Universitäten sandten ihm das Doktordiplom zu. Die Grabschrift, die er sich setzte (er starb 1799, 84 Jahre alt), lautet: „Der Leib B. Franklins, Druckers, liegt hier als Speise für Würmer, wie der Einband eines alten Buches, woraus das Werk gerissen, Aufschrift und Vergoldung abgegriffen ist. Aber das Werk wird nicht

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 247

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 247 Auf Washingtons Betrieb vereinigten sich sodann 1788 die 13 Staaten zu einer Unionsregiernng, die über alle gemeinsamen Angelegenheiten berathen und entscheiden sollte, während jedem Staat seine besondere Regierung blieb. Mit den Kirchen hat der Staat nichts zu schaffen, weder der einzelne noch der Gesamnttstaat. Der Kongreß, an dessen Spitze ein auf vier Jahre gewählter Präsident steht, versammelt sich in der Stadt Washington, die zu Ehren des Feldherru erbaut ward. Der neue Staat gründete sich auf möglichste Theilnahme aller Bürger an seiner Leitung, nur daß die Neger, auch die freien, davon ausgeschlossen blieben. Schnell nahm er auch zu. Sein Gebiet hat sich westlich bis zum stillen Meere und südlich bis zum Meerbusen von Mejiko ausgedehnt, und die Zahl seiner Staaten von 13 auf 39 vermehrt. Seine Bevölkerung hat sich je nach 23 Jabren verdoppelt, und ist von 27, auf 42 Millionen gestiegen. Zunächst hatte sein Freiheitskrieg die Folge, daß man s. 1783 auch iu Europa zu ähnlicher Freiheit sich drängte und republikanische Einrichtungen wünschte. Die gewaltige Revolutionszeit war vorgebahnt; und wo anders konnte sie beginnen als in dem tief gesunkenen Frankreich! Iv Die Revolutionszeit. 1. Die französische Revolution. § 96. In Frankreich war das Verderben so hoch gestiegen, daß es nur eines Fünfleins bedurfte, um alles in Flammen zu setzen. Veranlassung zum Ausbruch gab die enorme Staatsschuld, die mit jedem Jahre verzweif-lnngsvoller anwuchs; itttb doch waren nur die Bürger, d. H. der dritte Staud, steuerpflichtig, währeud die zahl’ losen Adeligen und Geistlichen, die das Meiste des Lau-

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 243

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii. Die Zeiten der Politik. 243 Südamerika haben sich besonders Sp anier und Portugiesen, in Nordamerika En glän d er, Deutsche, Holländer, Dänen, auch Franzosen, niedergelassen. Durch ihr Eindringen fanden wenigstens 7/8 der Ureinwohner ihren Untergang. Schon 20 Jahre nach der Entdeckung war die Zahl der Bewohuer Westiudieus so herabgeschiuolzen, daß es den Pflanzern an Arbeitern gebrach; und s. 1 ö 17 holte man Neger als Sklaven ans Westafrikü. So entstand der schändliche Negerhaudel, der erst in der neuern Zeit verboten und wirklich zuletzt im ganze» Welttheil abgeschafft wurde. Dieser Neger gibt es jetzt in Amerika gegen 10 Millionen. Durch die Vermischung der Europäer, Indianer und Neger entstanden gegen 10 Millionen Mischlinge, z. B. Mestizen aus Europäern und Indianern, M nlatte u aus Weißen und Negern, Zambo's aus Negern und Indianern. Die von Weißen im Lande Geborenen nennt mau Creolen. Europäische Kultur ist jetzt vielfältig iu Amerika verbreitet; in den Gang der Weltgeschichte wurde aber vornämlich Nordamerika verflochten, das einer großen Zukunft entgegenstrebt. 9. Nordamerika. § 95. Frühzeitig hatten auch die Engländer einen Antheil an der neuen Welt gesucht. Schon 1496 entdeckten sie Neufundland; weil man aber dort nur Stockfische und kein Gold fand, wurde die Entdeckung nicht weiter beachtet. Auch die Kolonie in Virginien (s. 1583) hatte keinen Bestand. Als aber später ein Seefahrer eine Menge des kostbarsten Pelzwerkes heimbrachte und ein reicher Mann wurde, betrieben zwei Pelzgesellschaften die Anlegung von Kolouieeu ernsthafter; und diese gediehen allmählich trotz aller Schwierigkeiten. Die Auswanderungen dahin nahmen mit jedem Jahre zu, besonders unter den politischen Stürmen Englands. Biele suchten sich auch eine Freistätte für ihren Glauben; so die Puritaner unter Jakob I., die Boston gründeten. Dann Katholiken aus Irland, die sich in Maryland 11*

10. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 241

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii. Die Zeiten der Politik. 241 Westindien unterscheidet man die großen und kleinen Antillen. Zu den ersteren gehören die vier Inseln Cnba, Jamaica, Haiti und Portorico. Der kleinen Antillen, so wie der Ba h a ma und vir g uns che u Inseln sind es unzählige. Südamerika hat eine einfache Küste, nur von kleineren Bnchten unterbrochen, auch bis zum Südeu herab fast feine Inseln, im Westen nur die Gruppe der Gallopagos. Im Süden aber wird das Land gezackter; hier trennt die sturmvolle Magelhaensstraße die Fene r la ndsinseln ab. Znr Seite liegen die Falkland sinseln und Südgeorgien. Durch ganz Amerika zieht sich nahe au der Westküste ein gewaltiges Hauptgebirge, die Cordillera s oder das Ketteugebirge, manchmal in parallelen Zügen, die nur selten ein Hochland umschließen. Es beginnt mit den Felsklippen des Feuerlaudes und sinkt auf der Landenge zu 250' herab. Bald steigt es wieder und der Hauptzug reicht bis zum Polarmeere. Einzelne Schneegipfel in Südamerika sind bis 23,000' hoch wie der Sorata, meist erloschene oder noch thätige Vulkane; und an der Westküste von Südamerika gehören Erdbeben zu den alltäglichen Erscheinungen. Die bedeutendsten Hochebenen finden sich in Peru, Mexiko und im Westen der Union. Amerika hat unter allen Welttheilen die reichste Bewässerung und die längsten und breitesten Ströme. Jn's Nordmeer strömen der Mackenzie nndkupserminen-fluß; diese wie audere Flüsse stehen mit einer Menge Seeen in Verbindung. Die Gebirge bilden ferner eine östliche und westliche Abdachung. Die zum stillen Ocean ist unbedeutend; der wichtigste Fluß ist hier der C ol u m--b ia. Alle anderen Hauptflüsse sind der alten Welt zugekehrt. Dahin gehören der Lore uz ström, der mit fünf großen Seen in Verbindung steht und zwischen dem Erie-und Ontario-See im Niagara bei 400' Breite, 150' tief herabstürzt. Ju den Golf von Mexiko strömen der Rio del Norte und der gewaltige Missisippi, in welchen links der 400 Stunden lauge Ohio und rechts Handbüchl. d. Weltgesch. (7. A.) 11
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